Bulls Twenty6 E – Kinder E-Bike: Unsere Erfahrungen vom Kauf bis zum Verkauf

Bulls Twenty6 E – Kinder E-Bike: Unsere Erfahrungen vom Kauf bis zum Verkauf

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Im letzten Jahr kamen wir auf die Idee wieder Fahrrad zu fahren. Besser gesagt überhaupt mal Fahrrad zu fahren. Vor Jahren hatte ich bei AIDA Cruises auf einer Kreuzfahrt mal AIDA Mountainbikes gekauft. Die haben sich echt gut gemacht im Carport. Wir sind vielleicht 10 Kilometer damit gefahren in den vergangen sechs oder sieben Jahren. Es war also nett ein Fahrrad zu haben, benutzt haben wir es aber nicht. Letztlich lag es sicherlich auch an der fehlenden Kondition. Die Räder waren allerdings nach all den Jahren auch nicht mehr das was man als in Ordnung bezeichnen konnte. Eine Reparatur sicherlich auch nicht wirtschaftlich sinnvoll.

So kam der Tag an dem wir in einem Fahrradladen standen und uns Fahrräder kaufen wollten. Melanie war ganz begeistert von einem roten Damen-Cityfahrrad. Ich hatte gar kein Bock auf ein Fahrrad. Da allerdings bei unserem örtlichen Händler fast nur noch E-Bikes standen, wurde zumindest mein Interesse geweckt. Ich wollte natürlich ein E-Mountainbike. Melanie erklärte aber, ich sei zu dick und zu alt für so etwas, daher gab es ein Trekking-E-Bike für alte Männer für mich.

Vorweg: Es ist kompletter Unsinn, dass ein E-Bike von alleine fährt, man keine Kraft aufwenden muss und so weiter. Wer keine Ahnung davon hat, aber gerne über E-Bikes redet ohne je auf einem E-Bike gesessen zu haben, der soll bitte erst einmal ein solches Fahrrad zur Probe fahren. Dann macht man sich nämlich nicht direkt zum Horst mit seinem vermeintlichen Wissen. 🙂 

Nun hatten die Kinder schon ihre Fahrräder für die Schulwege, so dass da kein Bedarf bestanden hat. Die Familie war also ausgestattet mit Fahrrädern, ich bin ganz locker mit meinem E-Bike bei Wind und Wetter vorneweg gefahren und musste entsprechend immer Ewigkeiten auf den Rest warten. Extrem genervt hatte Melanie mit ihrem Cityrad, die kam nämlich so gar nicht vom Fleck. Also ging es wieder zum Fahrradladen, da haben wir das Cityrad gegen eine E-Bike getauscht, auch ein Cityrad, aber immerhin mit Motor.

Das Ergebnis davon war dann nun, dass Melanie zwar mitkam, die Kinder aber nicht – vor allem bei Gegenwind machte sich das bemerkbar. Die Kinder hatten demnach überhaupt keinen Spaß mehr beim Fahrradfahren, was ich auch absolut nachvollziehen konnte. Die Quintessenz daraus, es mussten Kinderfahrräder mit Motor her. So haben wir uns überall nach Kinder E-Bikes umgeschaut, man darf schon sagen, das Angebot an solchen E-Bikes ist sehr gering, vor allem bei den 26-Zoll Varianten.

Leon bekam ein Raymon eSixray 4.0 Kinder E-Bike in 26 Zoll mit einem für Kinder brachialen Yamaha-Motor (PWTE 60NM) und Julian das hier erwähnte Bulls Twenty 6E mit Active Line Motor und 40NM. Der Vorteil bei diesem Bulls Fahrrad ist auf jeden Fall, dass es verkehrstechnisch komplett ausgestattet geliefert wurde. Es waren Lampen dran die über den Motor bzw. den Akku angesteuert werden und demnach festmontiert sind, das fand ich schon sehr gut. Entsprechende Reflektoren und eine Klingel waren auch verbaut, es musste also gar nichts an dem Rad verändert werden.

Allerdings haben wir noch Schutzbleche montieren lassen, der Händler verbaute vorne und hinten feste Bleche, das Hintere war allerdings eine Katastrophe und klapperte ständig. Ich hatte es in den Müll geworfen und ein SKS-Schutzblech zum Abnehmen gekauft, da klappert nichts und es sah auch irgendwie schicker aus.

Nun ist eine Saison vorbei und wir sind alle sehr happy. Haben allerdings auch alle auf ein anderes Modell gewechselt. Das hat einfach den Hintergrund, dass wir uns nicht eingehend mit der Thematik zuvor befasst haben und die Informationen im Netz auch echt schlecht sind. Überall findet man technische Daten aber nirgendwo wirkliche Fakten zu den Fahrrädern und dem Verhalten. Die Motoren haben zwar alle Kennzahlen, fahren sich aber gänzlich unterschiedlich. So kommt Julian mit Bosch super zurecht, mit Yamaha aber überhaupt gar nicht. Ich mag. Yamaha und Giant sehr gerne, Bosch ist ok – aber nicht meine erste Wahl. Leon fuhr bisher Yamaha, den größten Motor, wechselte nun auf den Bosch CX Gen. 4. – ihm ist das egal, er liebt sein neues Rad. Melanie hingegen ist mit ihrem Giant Sync Drive Pro hellauf begeistert und glaubt, dass der Bosch Motor nicht so toll ist.

Am Ende ist die Motoren-Auswahl keine Glaubensfrage, sondern eine Gefühlsfrage. Wir sind nun Yamaha, Bosch und Giant gefahren – alle Motoren sind super und machen was sie sollen, allerdings auf unterschiedliche Art und Weisen. Da gilt es unbedingt eine Probefahrt zu machen.

Julian hat nun sein Bulls Twenty 6E was wirklich ein wahnsinnig tolles Fahrrad ist abgegeben und gegen ein Scott Roxter eRIDE 26 getauscht. Gefahren ist er seit September 2019 bis heute 880 Kilometer – hatte aber während der Frostzeit auch Pause gemacht und ist mit dem BMX gefahren damit der Akku keinen Schaden nimmt. Insofern könnten es auch gut 1000 und mehr Kilometer sein die er gefahren wäre, wenn wir ihn gelassen hätten.

Der Grund für den Wechsel auf das Scott Roxter eRide 26 ist sehr einfach, der stärkere Motor. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich für ein Raymon oder Giant E-Bike in 26 Zoll entscheidet, da dort die deutlich stärkeren Yamaha-Motoren drin sind, aber er will partout keinen Yamaha-Motor haben. Der wäre ihm zu langsam. Er versteht nicht, dass es an ihm liegt wie schnell ein Fahrrad ist. Ich denke Julians Problem ist die gefühlt härtere Auskopplung des Motors beim Ende der Unterstützung. Gefühlt koppelt der Bosch da weicher aus, bei den Yamahas merkt man das etwas stärker, dass man keine Unterstützung mehr hat.

Letztlich gilt zu sagen, dass das Bulls Twenty 6E ein wahnsinnig tolles Fahrrad ist, als Einstieg für die Kinder in den E-Bike-Bereich absolut ausreichend ist. Julian hatte überhaupt keine Probleme mit dem Fahrrad, fuhr damit täglich zu Schule, hin und zurück sind das knapp 5 Kilometer, er hatte immer viel Spaß und Freude. Nur ist es mittlerweile so, dass er mit dem Active Line Motor natürlich richtig abstinkt gegen unsere Yamaha PW-SE Motoren (70NM), gegen unsere Bosch CX Gen4. Motoren (75NM) oder auch Melanies Giant Sync Drive Pro Motor mit 80NM weshalb dringend ein Upgrade nötig wurde. Der Giant Sync Drive Pro ist im übrigen ein absolut brachiales Teil. Er basiert auf dem Yamaha PW-X Motor, hat aber ein eigene Software von Giant bekommen.

Ach so: Für die reine Nutzung auf der Strasse und für Strecken ist das auch mit dem 40NM Motor kein Problem, da wir aber sehr viel im Wald unterwegs sind, merkt man natürlich die schwächere Motorisierung deutlich mehr, als wenn man einfach nur so ein bisschen auf der Strasse umherfährt, insofern gilt auch immer zu überlegen was man mit seinem E-Bike eigentlich vor hat, denn die stärksten Motoren nur für die Strasse um mal ein wenig im Ort umher zu fahren, macht halt auch überhaupt keinen Sinn. Daher sind die Cityräder beispielsweise auch immer deutlich schwächer ausgestattet als die großen Tourenfahrräder oder auch die Mountainbikes wo man dann schon auch Leistung braucht oder anders gesagt, nie genug davon haben kann.

Da er allerdings mit 35 Kilo auch deutlich leichter ist als wir, denken wir, dass der Bosch Active Line Plus Motor mit 50NM für ihn schon eine gute Alternative darstellt und er es dann auch etwas leichter haben wird, bis er groß genug ist um auch auf ein Fully E-Bike umzusteigen. Das möchte er jetzt schon sehr gerne, allerdings gibt es für Kids und keine EMTB Fullys in 26 Zoll. Für Leon hat das kleinste Damen Scott-Fully gepasst – bis dahin muss Julian aber noch ganz schön wachsen, dann kann er es im nächsten Jahr vielleicht übernehmen.

Bilder vom Bulls Twenty 6E 

Video vom Bulls Twenty 6E 

Technische Daten vom Bulls Twenty 6E

 
  • Motor-Hersteller: Bosch
  • Motor: Bosch Active Line
  • Motortyp: Mittel.-Tretlagermotor
  • Motor-Leistung: 250 Watt
  • Motorunterstützung bis: 25 km/h
  • Akku-Hersteller: Bosch
  • Akku-Typ: Lithium Ionen
  • RahmenmaterialAluminium
  • Rahmenhöhe: 37 cm
  • Radgröße: 26 Zoll
  • Gabel: SR Suntour XCT Federgabel
  • Federweg (vorne): 100 mm
  • Schaltwerk: Shimano Alivio RD-T4000-SGS
  • Schalthebel: Shimano Altus SL-M310
  • Schaltungsart: 8 Gang Kettenschaltung
  • Kurbelgarnitur: Lasco EB-EM16-44S
  • Bremsen: Tektro HD-M285 hydraulische Scheibenbremsen
  • Bremshebel: Tektro HD-M285
  • Sattelstütze: STYX Aluminium
  • Felgen: STYX DDM-1
  • Naben: STYX Aluminium
  • Bereifung: Schwalbe Black Jack
  • Reifengröße: 54-559 / 26 x 2.10
  • Lenker: STYX Aluminium
  • VorbauSTYX Aluminium
  • Frontleuchte: Fuxon DHL F15 PRO Scheinwerfer
  • Rückleuchte: Fuxon ML-009 LED Rücklicht
  • Gewicht: ca.21,8 Kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 115 kg